Der Innovationspreis
Für Bahntechnik 2018/19
Am 2. April 2019 wurde erstmals der Innovationspreis des Privatbahn Magazins im Rahmen der HANNOVER MESSE verliehen. Dabei standen die ausgezeichneten Produkte ganz im Zeichen von Recycling, Lärmschutz und effizienter Nutzung von Energie.
Das Ambiente war festlich, die Sieger strahlten und präsentierten stolz ihre Preise. Fünf Sieger in den vier Kategorien Schienenfahrzeuge, Komponenten und Ausrüstung (zwei Sieger), Fahrweg und Infrastruktur, Energie und Umwelt, ein Sonderpreis und zwei Auszeichnungen für das Lebenswerk. Es war einiges geboten bei der diesjährigen Preisverleihung des Innovationspreises des Privatbahn Magazins.
In seinem Grußwort betonte der Herausgeber des Privatbahn Magazin, Professor Uwe Höft von der Technischen Hochschule Brandenburg, die Wichtigkeit der Bahnindustrie für die Energiewende und die vonseiten der Politik angestrebten Ziele im Verkehrssektor. Er hob weiterhin die Bedeutung der Bahn hervor, wenn man es ernst meine mit einer nachhaltigen Verkehrspolitik. Und für eine solche Politik bedarf es innovativer, neuer und guter Lösungen, damit die Bahn ihren Platz als fortschrittlichster und energiesparendster Verkehrsträger endlich einnehmen kann. Es ist somit nur konsequent, dass das Privatbahn Magazin ebensolche innovativen Lösungen mit dem bewährten Innovationspreis auszeichnet. Ebenso gut passt hierzu auch der in diesem Jahr erstmalig ausgelobte Sonderpreis für den Innovativen Güterwagen sowie die beiden Auszeichnungen für das Lebenswerk an Günther Alsdorf und Peter Hoop.
Das Privatbahn Magazin beglückwünscht die Sieger und hofft auch für das Jahr 2020 auf zahlreiche Innovationen der Branche!
Mehr zu den ausgezeichneten Innovationen finden Sie im Privatbahn Magazin 3/2019 ab Seite 44.
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INS LEBEN GERUFEN:
2008
NOMINIERTE:
INNOVATIVE UNTERNEHMEN IM
BEREICH SCHIENENVERKEHR
Gewinner des Innovationspreises
2018/19
Stadler und HVLE mit der EURODUAL
Die EURODUAL von Stadler und der Havelländischen Eisenbahn bietet maximale Energieeffizienz, Leistung und Zuverlässigkeit. Die leistungsstarke Lokomotive ist dafür ausgelegt, die europäischen Korridore mit hoher Geschwindigkeit zu passieren. Die EURODUAL verfügt über eine sehr hohe Zugkraft von bis zu 500 Kilonewton und bietet damit die größte Schleppkapazität auf dem europäischen Markt. 97,71 Prozent der Bestandteile der Lok sind recyclingfähig.
Molinari Rail AG und Railcare AG mit dem rCE-Powerpack
Das rCE-Powerpack von Molinari Rail AG/Railcare AG ermöglicht, Lebensmittel sowie andere Güter beim Bahntransport mit kinetischer Energie statt mit Treibstoff zu kühlen oder zu temperieren. Die Energie entsteht direkt beim Fahren des Zuges und reduziert den Ausstoß von CO2 um 75 Prozent.
Voith mit der Automatischen Güterwagenkupplung F11
Schraubenkupplungen mit Zughaken und Seitenpuffer, die von Hand an- und abgekuppelt werden, sind im europäischen Schienengüterverkehr noch an der Tagesordnung. Eine neue Alternative bietet die Automatische Güterwagenkupplung F11. Die Voith CargoFlex Typ Scharfenberg ermöglicht als erste Kupplung im Güterverkehr durch Ausrüstung mit einem automatischen Entkuppelsystem und einer Signaloder Stromübertragung vollautomatische Funktionsabläufe sowie die elektrische Versorgung von Verbrauchern oder die Durchleitung von Signalen.
Strail mit der STRAILastic “mini-Schallschutzwand”
Die STRAILastic „mini-Schallschutzwand“ hilft, Schall dort zu bekämpfen, wo er entsteht: nah an der Schiene. Die 1800 Millimeter breiten Schallschutzelemente werden an der Schwelle befestigt und garantieren so einen sicheren und dauerhaften Halt. Die spezielle Akustikoberfläche ist durch eine besondere Geometrie immer in Richtung Schall-Ereignis gerichtet, um diesen optimal aufnehmen zu können.
MTU mit dem Hybrid-PowerPack®
Das MTU Hybrid-PowerPack® wurde aus den bisherigen MTU-Unterflurantrieben weiterentwickelt. Das Hybridkonzept besteht aus einem Baukasten mit verschiedenen Antriebselementen. Die leistungsdichte elektrische Maschine ist individuell skalierbar und äußerst kompakt. Je nach Bedarf lässt sich das MTU EnergyPack (skalierbarer Energiespeicher) im Dachoder Unterflurbereich des Triebwagens positionieren.
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, VTG und DB Cargo mit dem Innovativen Güterwagen
Der Sonderpreis ging in diesem Jahr an den Innovativen Güterwagen, der im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums von VTG und DB Cargo entwickelt wurde. Ziel des Projektes war es, vorhandene Komponenten und Technologien der Fahrzeugtechnik zu nutzen, um neue, innovative Güterwagen zu konzipieren, aufzubauen und zu erproben. Dieses Projekt sollte dazu dienen, den zukünftigen Einsatz von Güterwagen, die leiser, energieeffizienter und gleichzeitig wirtschaftlicher als die bisher eingesetzten sind, zu beschleunigen. Die Ergebnisse wurden Mitte April in Berlin vorgestellt.
Günther Alsdorf
Günther Alsdorf wurde bei der Preisverleihung mit einer Ehrenmedaille für sein Lebenswerk ausgezeichnet: Nach einer Lehre als Instandhaltungsmechaniker bei der Deutschen Reichsbahn studierte Alsdorf von 1969 bis 1973 Maschinenbau in Magdeburg und arbeitete danach bei der Reichsbahn im Bereich der Konstruktion und der Qualitätssicherung, war Abnahmeinspektor für Krananlagen und als Schweißingenieur bei der Gleisbaumechanik tätig.
Im Zuge der Wende wurde er dort Geschäftsführer und bekleidete diese Position bis 1993. Danach leitete er im ABB-Konzern bis 1997 eine Service-Tochtergesellschaft. Von 1997 bis Mitte 2017 entwickelte Günther Alsdorf als Geschäftsführer aus der Osthavelländischen Eisenbahn AG in Spandau die heutige Havelländische Eisenbahn (HVLE) und die entsprechenden Tochtergesellschaften. Heute ist er einer der beiden Geschäftsführer des Bahntechnologie Campus Havelland (BTC-Havelland).
Peter Hoop
Ebenfalls mit der Ehrenmedaille für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde Peter Hoop von der Service Manufaktur für den Schienenverkehr (SEMA) aus Celle. Peter Hoop entwickelte in den 1980er-Jahren als europaweiter Disponent einer im Bereich Automotive eingesetzten Wagenflotte in Zusammenarbeit mit Trans Waggon ein digital gestütztes Wagenstandsinformationssystem (WAGSY). Nach der Liberalisierung des Güterwagenbereichs bietet er als einer der ersten Disponenten Ganzzüge an. 2003 verlässt Peter Hoop nach einem Maintenance-on-the-spot-Versuch in einem Automobilwerk das von ihm so genannte „Industriebeamtentum“ und gründet die SEMA.