Mehrere Experten haben die Deutsche Bahn (DB) dazu aufgefordert, bis 2016 ein wirtschaftlich zukunftsähiges Konzept für den Nachtzugverkehr zu erarbeiten. Das ist das Ergebnis einer öffentlichen Anhörung des Verkehrausschusses, die am Mittwoch im Bundestag stattfand. Wie der Informationsdienst hib mitteilt, war der Anhörung ein Antrag der Linken vorausgegangen, in dem die DB aufgefordert wird, ihren Rückzug bei Nacht- und Autoreisezügen zu stoppen.

So sieht Alexander Kirchner, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), durch den Wegfall des Nachtzug- und Autozugverkehrs insgesamt rund 1.000 Jobs in Gefahr. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, so Kirchner, würden die Nachtzüge einen „schleichenden Tod“ sterben. Der EVG-Chef verlangte von der DB daher, Nacht- und Autozüge nicht länger als Nischenprodukte zu begreifen.

Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember hatte die DB einige ihrer Nachtzug-Verbindungen gestrichen oder gekürzt. Davon betroffen war neben der Verbindung von Amsterdam, Basel und Prag nach Kopenhagen auch die von Hamburg, Berlin und München nach Paris. Als Grund nannte die Bahn zu geringes Kundeninteresse.

(hib / FAZ)