Die von der Europäischen Union angekündigten Fahrgastrechte für Reisende in Fernbussen sind ein Rückschritt gegenüber dem heutigen Rechtszustand in Deutschland auf das Niveau von südosteuropäischen Verhältnissen. Das stellt der Fahrgastverband PRO BAHN anlässlich der Ankündigung der EU zur Einführung von Fahrgastrechten bei Fernbussen fest. Wie das Nachrichtenportal ddp direct weiter berichtet, fordert der Verbraucherverband gleiche Rechte für Fahrgäste bei Bus und Bahn. „Künftig müssen Fahrgäste an Bushaltestellen zwei Stunden bei Wind und Wetter und ohne jede Fahrgastinformation ausharren, bevor sie irgendwelche Rechte geltend machen können, weil ihr Bus nicht kommt,“ erläutert PRO BAHN-Rechtsexperte Rainer Engel, „wer über weniger als 250 Kilometer fahren will, dem werden überhaupt keine Rechte zugebilligt.“ Die Fernbusse konkurrierten mit der Eisenbahn über den Preis. „Eisenbahnen müssen ihren Fahrgästen schon bei einer Stunde Verspätung ein Viertel des Fahrpreises zurückerstatten, und zwar auch dann, wenn es Stau auf der Schiene gibt.“ betont Engel. Auf diese Weise werde ein völlig verzerrter Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern Schiene und Straße ermöglicht. Im Vergleich zur Bahnreise könne man Busreisen nur „Glücks- und Zufallsreisen“ nennen.

Der Fahrgastverband fordert gleiche Rechte für Fahrgäste in Bus und Bahn. „Die Pläne der Bundesregierung zur Liberalisierung der Fernbus-Verbindungen in Deutschland sind ein Generalangriff auf die Rechte der Verbraucher auf verlässliche Fahrpläne, pünktliche Beförderung, durchgehende Fahrkarten und gesicherte Anschlüsse“, warnt der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Karl-Peter Naumann, „nach den bisher vorliegenden Informationen kommen Rechte der Verbraucher in dem Gesetzentwurf der Bundesregierung überhaupt nicht vor.“