Flüsterbremsen: AAE rüstet um, kritisiert aber Förderpolitik
Die AAE-Gruppe rüstet für seinen schweizerischen Kunden RailCare 70 Spezialcontainertragwagen mit leisen Bremsen aus, teilt das Unternehmen heute mit. Die AAE-Gruppe ist nach eigenen Angaben Vorreiter bei leisen Güterwagen in Europa und hat fast 3.000 Waggons mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet. Dazu gehören sowohl klassische Klotzbremsen mit leisen K- und LL-Sohlen wie auch innovative Scheibenbremsen, die das Unternehmen bei der Neuanschaffung bevorzugt.
„Leisen Güterwagen gehört die Zukunft, denn sie erhöhen die Akzeptanz des Güterverkehrs in der Bevölkerung“, sagt AAE-CEO Mark Stevenson. „Aber wer seinen bestehenden Fuhrpark frühzeitig umrüstet, der wird außerhalb der Schweiz in ganz Europa benachteiligt.“ Grund dafür sei, dass ein umgerüsteter Güterwagen im Verhältnis zu einem gleichaltrigen, nicht umgerüsteten Modell bis zu 60.000 Euro höhere Kosten verursacht. Denn neben den eigentlichen Umrüstkosten kommen höhere Wartungskosten durch die LL-Sohlen hinzu. Eine Umrüstung auf K-Sohlen und Scheibenbremsen wäre unterm Strich noch teurer.
„Bisher fördern in der EU nur Deutschland und die Niederlande die Umrüstung. Aber diese Förderung deckt die zusätzlichen Kosten nicht annähernd,“ so Stevenson. „Daher gilt derzeit außerhalb der Schweiz: Je schneller man umrüstet, desto größere finanzielle Nachteile hat man gegenüber denen, die mit lauten Wagen unterwegs sind.“ Die Förderkonzepte sollten deshalb nach dem Vorbild der Schweiz umgestellt werden. „Und wir brauchen eine europäische Lösung, denn Transporte machen nicht an Ländergrenzen halt.“
(AAE; Foto: AAE)