Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will heute (Montag, 7. März) das Ergebnis ihrer Urabstimmung präsentieren. Zur Abstimmung stehen flächendeckende Streiks in ganz Deutschland. Auch der Güterverkehr wäre betroffen. Die Zeichen stehen auf Streiks im Bahnverkehr – die GDL erwartet eine klare Zustimmung. Dann könnten aus den dreistündigen Warnstreiks an ausgesuchten Orten längere, flächendeckende Arbeitsniederlegungen werden.

Ex-Verteidigungsminister Peter Struck hat unterdessen der GDL angeboten, im festgefahrenen Tarifstreit mit den Bahn-Arbeitgebern zu vermitteln. „Wenn man mich bittet, noch einmal zu schlichten, wäre ich dazu bereit“, sagt der SPD-Politiker. Er halte es für geboten, dass die GDL das Angebot der Deutschen Bahn und der sechs Privatbahnen annehme, sich an einen Tisch zu setzen. Dann sollte sie auf der Grundlage des bereits erzielten Branchentarifvertrags weiter verhandeln.

Der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) warnt vor schweren Folgen für die deutsche Wirtschaft. Streiks im Schienengüterverkehr könnten bereits nach wenigen Tagen zu Produktionsstörungen führen. Eine Verlagerung der Transporte auf die Straße oder das Binnenschiff sei kurzfristig oft nicht möglich.

Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ fordert die GDL angesichts des bevorstehenden Ausstands dazu auf, künftig „andere Formen des Streiks“ zu nutzen. Der Streik sollte vor allem die Bahnunternehmen treffen und nicht in erster Linie die Fahrgäste, sagte Verbandschef Karl-Peter Naumann. Es könne nicht sein, dass die Kunden von den Gewerkschaften als Geiseln genommen werden, obwohl sie eigentlich dieselben Interessen haben wie die Gewerkschaften.