Prominente Vertreter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) haben die Vergabe der Nürnberger S-Bahn-Verkehre an National Express kritisiert. EVG-Vizechef Martin Burkert, zugleich Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag, und GDL-Vize Uwe Böhm sehen laut Medienberichten die Gefahr gegeben, dass das britische Unternehmen bei den Mitarbeitern Sozialdumping betreiben werde.

Die Kritik weist der Geschäftsführer der deutschen National Express-Tochter, Tobias Richter, als “nicht nachvollziehbar” zurück. National Express halte sich in jedem Land an das dort geltende Recht – auch an die Tarifverträge. “Schließlich verdienen wir unser Geld mit den Steuergeldern und den Fahrgeldeinnahmen unserer Fahrgäste. Sowohl unser Vertragspartner, die BEG, als auch alle Gebietskörperschaften haben einen Anspruch darauf, dass wir damit sehr sorgfältig umgehen und eine gute Qualität liefern”, erklärte Richter in einer Mitteilung.

Für Anfang März hat National Express mit EVG und GDL Gesprächstermine für Tarifverhandlungen vereinbart.

Zum Hintergrund: National Express soll von der BEG den Zuschlag erhalten, die S-Bahnen in Nürnberg zwölf Jahre lang betreiben zu dürfen. In der Ausschreibung war die Deutsche Bahn, für deren Angestellte die beiden Gewerkschaften eintreten, dem britischen Unternehmen unterlegen.

(National Express)