Pünktlicher Nahverkehr: Differenziertes Bild in Bayern
Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hat die Deutsche Bahn nach einem Treffen am 17. Mai 2011 deutlich kritisiert. Er sei nicht mit Erklärungen zufrieden, warum der letzte Winter besonders schwierig war, so der Minister. Er verlange, dass „die technische und personelle Ausstattung des Winterdienstes gerade in Nord- und Ostbayern den zunehmenden Schneemengen angepasst wird“. Auch die störungsanfällige Technik der Münchner S-Bahn müsse mit Sicherungssystemen aufgerüstet werden, die einen Ausfall verhinderten. Zeils Ministerium zufolge soll spätestens in einem halben Jahr ein weiteres Treffen stattfinden, bei dem Zeil von der DB-Vollzugsmeldungen erhalten wolle. Eine Ministeriumssprecherin ergänzte auf Anfrage des Privatbahn-Magazins, dass für die Monate Dezember 2010 und Januar 2011 Pönalen (das sind Strafzahlungen aus dem Verkehrsvertrag) „in erheblichem Umfang angefallen“ seien. Für deren Höhe seien „die monatlichen und jährlichen Pünktlichkeitsdurchschnittswerte maßgeblich“. Ansonsten gestalte sich die Lage bei anderen Bahnunternehmen unterschiedlich, „je nachdem auf welchen Netzen die Unternehmen unterwegs sind“. Dabei spielten Bauarbeiten, Mischverkehre und Engpässe bei der Infrastruktur eine Rolle. Auch die verschiedenen, von DB Regio betriebenen Netze gäben ein differenziertes Bild ab: Die Kneipp-Lechfeld Bahn erreiche ein konstantes Pünktlichkeitsniveau von „nahezu 100 Prozent“, so die Sprecherin.