Volker Kefer will nicht mehr: Nach Ablauf des Arbeitsvertrages im September 2017 stehe er nicht mehr zur Verfügung. Eine offizielle Erklärung über die Hintergründe gibt es (noch) nicht. Viele Kommentatoren sehen den Quasi-Rücktritt als Folge des Stuttgart-21-Desasters, für das Kefer als Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn zuständig war.

 

Foto: DB AG.

Foto: DB AG.

 

Im Vorfeld der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG hat Dr. Volker Kefer, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Vorstand Infrastruktur, Dienstleistungen und Technik, den Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Dr. Utz-Hellmuth Felcht darüber informiert, dass er für eine Verlängerung seines im September 2017 endenden Arbeitsvertrages nicht zur Verfügung steht. „Die Entscheidung von Herrn Dr. Kefer nehme ich mit großem Respekt und Wertschätzung entgegen“, so Prof. Felcht. „Ich bin dankbar, dass Herr Dr. Kefer mich so frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat. Der Aufsichtsrat wird nun eine Regelung zur Nachfolge treffen“, so Prof. Felcht weiter.

Medienecho zur Rücktrittsabsicht

Viele Kommentatoren sehen den Rücktritt als Folge des Stuttgart-21-Desasters, für das Kefer als Infrastruktur-Vorstand zuständig war.

tagesschau.de:

Nach Ärger um Stuttgart 21: Bahn-Vize Kefer will Posten räumen […] Nach Kritik an seiner Informationspolitik beim Bahnprojekt Stuttgart 21 räumt der stellvertretende Bahnchef Volker Kefer seinen Vorstandsposten.

tagesspiegel.de:

Milliardenrisiko Stuttgart 21: Bahn-Vizechef Volker Kefer gibt auf

handelsblatt.de:

Zum Verhängnis wurde ihm vordergründig natürlich der Offenbarungseid bei Stuttgart 21. […] Tatsächlich aber dürfte Kefer über die Illoyalität zu Konzernchef Grube gestolpert sein.

Spiegel Online:

Schon länger gab es Kritik an seiner Informationspolitik zum Krisenprojekt Stuttgart 21. Jetzt zieht Bahn-Vizechef Volker Kefer Konsequenzen.

Stuttgarter Nachrichten:


Vize-Bahnchef Kefer: Bauernopfer
Doch Stuttgart 21 allein hat den Vize-Bahnchef nicht seinen Job gekostet. […]Denn er musste den Kopf auch für Altlasten der Deutschen Bahn hinhalten, die bei Leibe nicht nur er zu verantworten hatte. Doch eben weil das auch anderen gefährlich werden kann, muss Kefer nun weichen. DB-Chef Rüdiger Grube dürfte damit vorerst im Amt bleiben, denn ein Schuldiger für all die Versäumnisse ist nun gefunden.

NEE:


Bundestag und Bundesrat erhalten mit dem angekündigten Rückzug von Dr. Volker Kefer aus dem Vorstand der DB AG eine große Chance zur langfristigen Stärkung des Wettbewerbs im Schienenverkehr. […] Ohne persönliche Machtfragen zu provozieren oder Führungspersonal öffentlich zu brüskieren, kann im Eisenbahnregulierungsgesetz die auch von der EU favorisierte vollständige personelle Trennung von DB-Konzern und DB-Netz beschlossen werden.