Stellten gemeinsam auf dem Stand der DB die Studie vor: Jürgen Fenske, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Susanne Henckel, Präsidentin der BAG-SPNV, Guido Beermann Staatssekretär im BMVI , Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB und Stephan Krenz, Präsident mofair (v.l.).

Das Schienennetz in Deutschland sollte nach dem Ergebnis einer vom BMVI in Auftrag gegebenen Studie digitalisiert werden.  Dadurch könnte ein Kapazitätszugewinn von bis zu 20 Prozent im Personen- und Güterverkehr erreicht werden. Damit würden die Voraussetzungen geschaffen, um das wachsende Verkehrsaufkommen in Deutschland aufnehmen zu können. Mit dem Programm „Digitale Schiene Deutschland“ will der gesamte Bahnsektor die flächendeckende Einführung von neuer Leit- und Sicherungstechnik (ETCS) und digitalen Stellwerken im 33.000 Kilometer umfassenden Eisenbahnnetz vorantreiben. Entsprechende Vorschläge haben am Mittwoch auf der Innotrans in Berlin hochrangige Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), der Verbände des Eisenbahnsektors und der Deutschen Bahn vorgestellt.

Die am Mittwoch präsentierte Machbarkeitsstudie zur Digitalisierung der Eisenbahn kommt zu dem Ergebnis, dass die Ausrüstung des deutschen Schienennetzes mit der europäischen Leit- und Sicherungstechnik ETCS neuester Generation mit gleichzeitiger Einführung digitaler Stellwerkstechnologie sinnvoll ist und kurzfristig gestartet werden sollte. Das Gutachten zeigt einen klaren Plan für die Einführung auf. Die Vorschläge umfassen ein technisches Zielbild, eine mit der Branche abgestimmte Rolloutstrategie über die Netzbezirke, ein Finanzierungskonzept, Darstellung der nötigen Ressourcen und eine Struktur für die Koordinierung.

Aus den Effekten, so die Studie, ergibt sich ein positiver volkswirtschaftlicher Gesamtnutzen: Erhöhung der Zuverlässigkei, Erhöhung der Kapazität auf der Schiene, Erhöhung der Energieeffizienz und verringerte CO2-Emissionen, Senkung der Betriebskosten, Gewährleistung der Demografiefestigkeit und grenzenloser Bahnverkehr. Die Studie empfiehlt für den Einstieg im Zeitraum von 2020 bis 2025 drei konkrete Maßnahmenpakete, die sich rasch auf die Aufnahmefähigkeit der Strecken und auf die Qualität auswirken werden:

  • Ausrüstung des TEN-Korridors Skandinavien–Mittelmeer – Korridor Nord-/Ostsee—Mitteldeutschland—Bayern—Brenner-Nordzulauf
  • Ausrüstung der Kernnetzstrecken: Schnellfahrstrecke Köln—Rhein/Main; Dortmund—Bielefeld—Hannover und Magdeburg—Knappenrode
  • Metropolenprojekt S-Bahn Stuttgart  

Diese Maßnahmen umfassen laut Gutachter bis 2025 ein Investitionsvolumen von rund 1,7 Milliarden Euro bei der Infrastruktur.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bahn, Foto: ur