Der Vorstand der Vossloh AG hat gestern angekündigt, dass die bisherige Umsatz- und Ergebnisplanung des Konzerns nicht mehr erreichbar ist. In den letzten Wochen habe das Management eine umfassende Bestandsaufnahme durchgeführt.

„Der operativ schwachen Performance in Teilen unseres Geschäftes müssen wir unverzüglich Maßnahmen entgegenstellen. Gleichzeitig ist es erforderlich, die Bewertung von Risiken auf Basis neuer Erkenntnisse und Einschätzungen zu aktualisieren,“ erklärte Vorstandschef Hans M. Schabert. Es gelte jetzt, in einem ersten Schritt das Unternehmen zu restrukturieren und den Marktverhältnissen entsprechend neu zu positionieren. Ziel sei es, 2015 den Turn-Around zu schaffen.

Die Finanzmärkte reagierten empfindlich auf die Gewinnwarnung. Der Kurs der Vossloh-Aktie bis zum Nachmittag mehr als 12 Prozent gegenüber dem Vortag. Medienberichten zufolge hat die geplante Umstrukturierung auch Stellenstreichungen zur Folge.

Notwendige Restrukturierungsmaßnahmen und aktualisierte Projektkalkulationen betreffen den Angaben zufolge überwiegend den Geschäftsbereich Transportation. Für den Lokomotiven-Standort in Kiel sei beschlossen worden, die Aktivitäten ausschließlich auf das Geschäft mit standardisierten Industrie- und Rangierlokomotiven auszurichten, um dadurch die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Zudem sollen Lokomotiven im Baukastenprinzip mit hohem Anteil gleicher Bauteile angeboten werden. Flankierend zu der Neuausrichtung und Fokussierung in Kiel stehe auch die mögliche Verlagerung der Produktion an einen deutlich moderneren und kostengünstigeren Standort innerhalb des Stadtgebietes von Kiel zur Diskussion, dazu werde eine Entscheidung zeitnah fallen, heißt es aus Werdohl.

(Vossloh)