Das EBIT des Vossloh-Konzerns verbesserte sich im ersten Quartal 2016 deutlich auf 2,3 Mio.EUR. Für das erste Quartal 2015 hatte der vergleichbare Wert bei -2,2 Mio.EUR gelegen.

Die wichtigsten Kennzahlen des Vossloh-Konzerns im Überblick (Quelle: Vossloh AG).

Die wichtigsten Kennzahlen des Vossloh-Konzerns im Überblick (Quelle: Vossloh AG).

 

Die EBIT-Marge der ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres war mit 1,0 Prozent positiv (Vorjahr: -0,9 Prozent). Bedingt durch Umsatzverschiebungen zwischen den Quartalen lag der Umsatz des Vossloh-Konzerns in den ersten drei Monaten 2016 mit 240,1 Mio.EUR um 7,6 Prozent unter dem infolge der Veräußerung des Geschäftsfelds Rail Vehicles angepassten Vorjahreswert von 259,8 Mio.EUR. Der saisontypisch verhaltene Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten 2016 entsprach dabei den Erwartungen. Vossloh rechnet aber mit einer fortschreitend positiven Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf. Hintergrund dafür ist auch der gute Auftragseingang im ersten Quartal. Dieser lag deutlich über den Umsatzerlösen und belief sich auf 289,6 Mio.EUR im Vergleich zu 265,5 Mio.EUR im Vorjahr. Mit 1.080,7 Mio.EUR blieb der Auftragsbestand des Konzerns am 31. März 2016 damit weiterhin auf hohem Niveau (Vorjahr: 1.147,7 Mio.EUR).

Geschäftsbereich Core Components

Im Geschäftsbereich Core Components wurden im Berichtsquartal Erlöse in Höhe von 51,3 Mio.EUR erzielt. Sie lagen damit um 22,6 Prozent unter dem Vorjahr (66,2 Mio.EUR). Umsatzzuwächse generierte der Geschäftsbereich in Indien und in Katar, während die Erlöse in China und Saudi-Arabien niedriger als im Vorjahresquartal ausfielen. Das EBIT im Geschäftsbereich verbesserte sich trotz gesunkener Umsätze auf 6,6 Mio.EUR (Vorjahr: 6,4 Mio.EUR). Neben positiven Effekten aus den eingeleiteten Kosten-senkungsmaßnahmen trug auch ein margenstärkerer Produktmix zu der Profitabilitätssteigerung bei. Die EBIT-Marge bei Core Components betrug 13,0 Prozent nach 9,6 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang im ersten Quartal 2016 erreichte mit 65,0 Mio.EUR nicht ganz den Vorjahreswert (71,4 Mio.EUR). Im aktuellen Berichtsquartal gewann der Geschäftsbereich unter anderem die Ausschreibungen für die Lieferung von Befestigungssystemen zum Bau der U-Bahn-Netze in Riad und in Doha.

Geschäftsbereich Customized Modules

Die Umsätze im Geschäftsbereich Customized Modules blieben um 3,5 Prozent leicht hinter dem Vorjahresquartal (115,9 Mio.EUR) zurück und erreichten 111,9 Mio.EUR. Wesentliche Gründe waren unter anderem eine schwächere Geschäftsentwicklung in den USA und in Polen, wohingegen zum Beispiel in Frankreich und in Israel deutliche Erlössteigerungen erzielt wurden. Auch bedingt dadurch, dass der im März 2016 zugestellte Bußgeldbescheid im Zusammenhang mit Preisabsprachen im Weichen-markt in den Jahren 2001 bis 2011 etwas höher ausfiel als erwartet, sank das EBIT des Geschäftsbereichs auf 2,4 Mio.EUR nach 5,5 Mio.EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge im ersten Quartal 2016 betrug 2,2 Prozent nach 4,8 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs verbesserte sich, getragen von Aufträgen aus Frankreich, den USA, Marokko und Schweden, um 4,6 Prozent auf 153,9 Mio.EUR (Vorjahr: 147,2 Mio.EUR).

Geschäftsbereich Lifecycle Solutions

Im Geschäftsbereich Lifecycle Solutions konnten sowohl Umsatz als auch Ergebnis verbessert werden. Die Erlöse lagen mit 13,7 Mio.EUR vor allem aufgrund wachsenden Geschäftsvolumens in Nordeuropa um 15,6 Prozent über dem Vorjahresniveau (11,9 Mio.EUR). Das EBIT blieb mit -1,0 Mio.EUR saisonbedingt zwar noch negativ, übertraf jedoch den Vorjahreswert von -1,6 Mio.EUR. Der Auftragseingang bei Lifecycle Solutions fiel ebenfalls höher als im Vorjahr aus und belief sich auf 22,2 Mio.EUR (Vorjahr: 19,3 Mio.EUR). Der Geschäftsbereich konnte zu Beginn des Jahres seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn weiter ausbauen. Mit seiner High Speed Grinding Technologie ist Lifecycle Solutions mittlerweile auf den drei deutschen Schnellfahrstrecken mit Fahrgeschwindigkeiten von 300 km/h im Einsatz. Diese sind die Verbindungen Ingolstadt – München, Köln – Frankfurt am Main und Erfurt/Leipzig – Halle.

Geschäftsbereich Transportation

Im Geschäftsbereich Transportation, der aktuell noch die Geschäftsfelder Vossloh Locomotives und Vossloh Electrical Systems umfasst, wurden in den ersten drei Monaten 2016 Umsätze in Höhe von
65,5 Mio.EUR generiert (Vorjahr: 68,0 Mio.EUR). Das EBIT dagegen verbesserte sich von vergleichbaren -8,8 Mio.EUR im ersten Quartal 2015 auf -2,4 Mio.EUR im diesjährigen Zeitraum. Dazu trug die konsequente Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen wesentlich bei. Der Auftragseingang des Geschäftsbereichs wuchs im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 51,1 Mio.EUR (Vorjahr: 30,0 Mio.EUR). Dafür war unter anderem auch der Gewinn eines Folgeauftrags bei Vossloh Electrical Systems ausschlaggebend. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft be-stellte beim Konsortium Vossloh Kiepe und Stadler Rail (ehemals Vossloh Rail Vehicles) im März weitere 25 Stadtbahnen. Mit Ausübung dieser zweiten Option aus dem ursprünglich im Jahr 2011 geschlossenen Vertrag erhöht sich das Gesamtauftragsvolumen auf 75 Fahrzeuge. Auch in der Abarbeitung bestehender Aufträge kam Vossloh Electrical Systems weiter voran. Der Umsatz stieg um 8,2 Prozent auf 51,0 Mio.EUR (Vorjahr: 47,1 Mio.EUR). Bei Vossloh Locomotives in Kiel verminderte sich der Umsatz aufgrund eines geringeren Geschäftsvolumens mit Gebrauchtlokomotiven auf 15,1 Mio.EUR (Vorjahr: 21,1 Mio.EUR). Der Auftragseingang des Geschäftsfelds lag mit 11,1 Mio.EUR unter dem Niveau des Vorjahres von 12,9 Mio.EUR.

Mitarbeiter

Im Vossloh-Konzern waren zum Ende des ersten Quartals 2016 weltweit 4.854 Mitarbeiter beschäftigt und damit 60 Personen weniger als am Vorjahresstichtag (4.914 Mitarbeiter). Die Mitarbeiterzahl bei Core Components stieg aufgrund der erstmaligen Konsolidierung einer indischen Tochtergesellschaft um 11 Personen. Der Geschäftsbereich Lifecycle Solutions baute im Zuge der Geschäftsausweitung 89 Mitarbeiter auf, während der Mitarbeiterstamm bei Customized Modules leicht sank. Im Geschäftsbereich Transportation waren – ohne Berücksichtigung der Mitarbeiter des ehemaligen Geschäftsfelds Rail Vehicles – im Vergleich zum Vorjahresstichtag insgesamt 140 Mitarbeiter weniger beschäftigt. Der Rückgang betraf beide Geschäftsfelder.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet Vossloh unverändert mit einem Umsatz zwischen 1,2 Mrd.EUR und 1,3 Mrd.EUR (2015: 1.200,7 Mio.EUR) und einer weiteren kontinuierlichen Verbesserung der operativen Profitabilität. Besonders starkes Umsatzwachstum wird im Geschäftsbereich Core Components erwartet. Die EBIT-Marge im Konzern wird sich aus heutiger Sicht gestützt durch die Fortführung der Restrukturierungsmaßnahmen im laufenden Geschäftsjahr auf 4,0 Prozent bis 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessern können (2015: 3,8 Prozent). Für 2017 erwartet Vossloh auf Basis der aktuellen Konzernstruktur eine EBIT-Marge von 5,5 Prozent bis 6,0 Prozent. Vossloh plant unverändert die noch verbliebenen Aktivitäten des Geschäftsbereichs Transportation zu veräußern, was zu einer weiteren Verbesserung der Profitabilität führen soll.