Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer der metronom Eisenbahngesellschaft mbH seit gestrigem Montag zu einem Arbeitskampf aufgerufen. Das Ende des Streiks wird die GDL gesondert bekannt geben. Auch am heutigen Dienstag wird der metronom bestreikt. Die GDL reagiert damit auf die andauernde Weigerung der metronom, substanzielle Angebote zu den geforderten inhaltsgleichen tarifvertraglichen Rahmenregelungen für Lokomotivführer und den Betreiberwechseltarifvertrag vorzulegen. Erst am Freitag hatte das Unternehmen die gerade aufgenommenen Tarifverhandlungen mit der lapidaren Erklärung zum Scheitern gebracht, dass die Gesellschafter die GDL-Forderungen schlicht und einfach ablehnen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, so der Vorsitzende des GDL-Bezirks Nord, Lutz Schreiber. „Für Scheinverhandlungen mit einer offenbar völlig abgehobenen Geschäftsführung stehen wir nicht zur Verfügung.“ Für die GDL sieht es klar danach aus, dass die metronom von den Gesellschaftern, allen voran der italienischen Netinera-Gruppe, an die Wand gefahren werden soll. Vor allem die kürzlich nicht erfolgten Bewerbungen auf Ausschreibungen mit dem hohen Tarifniveau der metronom erhärten den Eindruck, dass der Wettbewerb nach dem Willen der Gesellschafter weiterhin über das Einkommen und damit auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden soll. „Umso wichtiger sind die Rahmenregelungen und ein von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen unterzeichneter Betreiberwechseltarifvertrag, wie die GDL ihn konzipiert und bereits mit mehreren Unternehmen abgeschlossen hat. Nur dieser bietet den notwendigen Schutz für die Beschäftigten“, so Schreiber. Er forderte die metronom auf, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und den Konflikt nicht weiter auf dem Rücken der Fahrgäste auszutragen.