Die EU-Kommission macht einen weiteren Vorstoß beim Thema Riesen-Lkw. In einem Entwurf zur Änderung der Richtlinie für Lkw-Maße und Gewichte, der am Montag veröffentlicht werden soll, will die Kommission erstmals den grenzüberschreitenden Einsatz überlanger Lkw zwischen Nachbarstaaten legalisieren. Zugleich verzichtet die EU-Kommission jedoch darauf, Riesen-Lkw für alle Mitgliedsstaaten als generellen Standard einzuführen. Stattdessen setzt das Papier, das der Allianz pro Schiene vorliegt, auf eine verbesserte Aerodynamik im Straßengüterverkehr.

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, appellierte an alle EU-Parlamentarier, den Richtlinienentwurf mit großer Wachsamkeit zu prüfen. „Die Erlaubnis grenzüberschreitender Fahrten könnte der Dammbruch sein, mit dem zeitversetzt die Riesen-Lkw in allen Ländern Europas Einzug halten“, sagte Flege am Freitag in Berlin. „Auch wenn die EU uns die Gigaliner nicht aufzwingt, will sie ihnen jetzt doch sperrangelweit eine Hintertür öffnen.“     

Der Vorsitzende des Auto Club Europa (ACE), Wolfgang Rose erinnerte daran, dass die große Mehrheit der Bürger in Europa gegen den Einsatz von überlangen Lastwagen ist. „Umfragen in vielen Ländern ergeben, dass drei Viertel der Menschen keine Gigaliner auf den Straßen wollen“, sagte Rose und forderte das EU-Parlament auf, den Bürgerwillen zu achten. „Es gibt in Brüssel starke Interessen der Lastwagenlobby, die nicht das letzte Wort behalten sollten, wenn es um die Belange aller Autofahrer geht.“

(PM Allianz pro Schiene)