ApS: CO2-Wende in der Verkehrspolitik nur mit der Schiene
Der Verkehrssektor ist auf dem besten Weg, seine Position als Europas größtes Klimasorgenkind weiter zu zementieren. Das geht aus gerade veröffentlichten Zahlen der Europäischen Umweltagentur (EEA) hervor. Danach sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in der EU von 1990 bis 2011 um 28 Prozent gestiegen. Andere Sektoren konnten dagegen deutliche Rückgänge verbuchen: Die Industrie kam auf ein Minus von 32 Prozent, bei der Energie-Erzeugung reduzierte sich der Ausstoß von Treibhausgasen um 16 Prozent und die Haushalte konnten sogar Einsparungen von 24 Prozent seit 1990 vorweisen. „Wenn wir nicht umsteuern, wird der Verkehr im Jahr 2050 ganz allein 50 Prozent aller CO2-Emissionen verursachen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene (ApS), Dirk Flege, am Freitag in Berlin und berief sich auf Angaben der EU-Kommission.
Nach Berechnungen der Allianz pro Schiene droht die EU, ihre Klimaschutzziele für 2030 und für 2050 zu verfehlen. „Wenn die Verkehrswende weiterhin ausgesessen wird, ist sogar das Zwischen-Ziel für 2030 nicht zu schaffen. Von der angestrebten Reduktion von 60 Prozent der Treibhausgase bis zum Jahr 2050 sind wir im Verkehrssektor noch ganze Lichtjahre weit entfernt.“ Auf Basis der EEA-Zahlen zeigte sich Flege besorgt, dass der EU-weite Treibhausgas-Ausstoß des Verkehrssektors nach einem Rückgang in den Jahren 2008 bis 2010 seit dem Jahr 2011 wieder ansteige. „Der kurzfristige Rückgang der Emissionen war offenbar der Wirtschaftskrise geschuldet, während eine echte Trendwende im Verkehrssektor weiterhin auf sich warten lässt“, sagte Flege.
(PM ApS, Grafik: Allianz pro Schiene)