Der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) hat vom Bund ein „ambitionierteres Vorgehen bei der Reduzierung des Schienenlärms“ und bei der Durchsetzung von Grenzwerten in Europa gefordert. Wer mehr Verkehr auf die Schiene verlagern wolle, müsse für mehr Akzeptanz für Infrastrukturmaßnahmen bei den Bürgern sorgen. „Meterhohe Schallschutzwände mit Ästhetikfaktor kleiner Null“ dürften nicht Ultima Ratio sein, der Lärm müsse „noch innovativer an der Wurzel“ gepackt werden. Zeil verlangte nach Mitteilung seines Ministeriums in einem Schreiben an den Bundesverkehrsminister, „bei Gleisen und Fahrzeugen“ von Staatsseite noch wirksamere Anreize zu setzen.

Schlüsselelement ist nach Auffassung des Ministers die Umrüstung des Güterwagenbestandes auf lärmarme Bremsen. Deshalb müsse der Bund bei Netzbetreibern rasch ein lärmabhängiges Trassenpreissystem durchsetzen. Zudem müsse endlich ein konkreter Fahrplan für die Abschaffung des so genannten Schienenbonus’ benannt werden, dessen mittelfristige Abschaffung „unausweichlich“ sei. Nicht zuletzt könne sich die Eisenbahnindustrie in Sachen Schienenlärmreduzierung mit innovativen Lösungen zur Lärmminderung in Bayern und Deutschland „lautstark am Weltmarkt positionieren“. Flüsterbahnen hätten ein „enormes Chancenpotenzial für einen Exportschlager aus dem Bahnland Deutschland“, so Zeil.