Die Europäische Kommission unterstützt die Ankündigung der Eurotunnel-Betreibergesellschaft, die Gebühren für den Schienengüterverkehr zu reduzieren. Bislang zahlen Transportunternehmen bis zu 6075 Euro pro Zug, um den Tunnel unter dem Ärmelkanal zu durchqueren. Diese Kosten sollen ab Juni 2014 um bis zu 50 Prozent sinken, um den Frachtverkehr anzukurbeln. Der 1994 eröffnete Eisenbahntunnel zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland ist nur zu 57 Prozent ausgelastet.

Die Neugestaltung der Preise von Eurotunnel ist eine direkte Folge des von der EU-Kommission eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahrens. Die EU hatte Frankreich und das Vereinigte Königreich vergangenes Jahr förmlich aufgefordert, die geltenden Vorschriften zum Eisenbahnverkehr umzusetzen. Neben den überhöhten Wegeentgelten wurden intransparente Kostenstruktur, fehlende Unabhängigkeit der Tunnel-Regulierungsstelle und unzulässige Bevorzugung von Unternehmen bei den Kapazitäten moniert. Die Kommission wird die nun angekündigte neue Preisstruktur im laufenden Verfahren berücksichtigen.

(EU-Kommission)