Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn soll heute der Erhöhung des Finanzierungsrahmens des umstrittenen Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 um zwei Milliarden Euro nicht zustimmen. Das forderte der Hauptvorstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach eingehender Bewertung der Chancen und Risiken in der Hauptvorstandssitzung vom 4. bis 6  März 2013 in Eisenach.

„Die Bahn und damit letztendlich die Beschäftigten, die die Mehrkosten erarbeiten müssen, sollen die Projektmehrkosten alleine tragen. Schon dadurch wird eine Zustimmung für ein Aufsichtsratmitglied auf der Arbeitnehmerseite unverantwortlich“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky und weiter: „Mit dem heutigen Kenntnistand würde man ein solches Projekt überhaupt nicht beginnen. Zum Schutz des Unternehmens dürfte ein verantwortungsvoll agierender Aufsichtsrat keine Zustimmung geben. Es soll nur wegen der hohen Ausstiegskosten weitergebaut werden und weil es angeblich an Alternativen fehlt.“

Die Weiterführung des Projekts führe bereits heute, laut Gewerkschaft, zu einer negativen Eigenkapitalrendite. Deshalb müsse vordringlich und sorgsam Alternativen zum geplanten Tiefbahnhof geprüft werden, wie eine Modernisierung und ein Teilumbau des bestehenden Kopfbahnhofs, so Weselsky. Alles in Allem sei es zwingend notwendig, dass die Verantwortlichen endlich den Mut haben, aus dem umstrittenen Projekt auszusteigen.

(PM GDL)