Michael Cramer (MdEP/Die Grünen) und seine Kollegin Bettina Herlitzus (MdB) haben dazu aufgefordert, die Weichen für den Schienengüterverkehr in der Euregio Maas-Rhein richtig zu stellen. Der wachsende Schienengüterverkehr stelle die Transitregionen vor neue Herausforderungen, davon sei die Region in besonderer Weise betroffen, weil ein europäischer Schienenverkehrskorridor, der sich im Aufbau befindet, hier hindurchführe. Dabei handelt es sich um die so genannte Montzenroute. In einer Mitteilung der beiden Parlamentarier heißt es weiter, ohne den so genannten Eisernen Rhein sei diese Strecke die einzige Schienenanbindung des Antwerpener Hafens an das Ruhrgebiet und die Rheinschiene. Sie führe durch Aachen und werde 2015 ihre Kapazitätsgrenze erreichen. Die Schienenengpässe im Raum Aachen müssten durch den Bau eines dritten Gleises von Aachen nach Düren beseitigt werden, außerdem seien Lärmschutzmaßnahmen an der Montzen-Route in Aachen notwendig. „Der Ausbau des Schienengüterverkehrs“, schreiben die Abgeordneten, „darf nicht durch Lärmbelastung, Umweltschäden und Verdrängung des Personenverkehrs auf Kosten der Anwohner realisiert werden“.

Die beiden Parlamentarier fordern außerdem, eine zusätzliche Trasse nach Antwerpen zu schaffen. Sie empfehlen, entlang der A52 zu bauen. Dies müsse die belgische Regierung anerkennen und die Verhandlungen mit Deutschland und den Niederlanden wieder aufnehmen. Schließlich sprechen sich Cramer und Herlitzus dafür aus, die Ansprüche des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) nicht zu vernachlässigen. Der Druck der Grünen habe im Europäischen Parlament einen allgemeinen Vorrang des Güterverkehrs verhindert, das von der Europäischen Kommission und den Schieneninfrastrukturbetreibern entwickelte Handbuch müsse „dies in die Praxis übersetzen“.   (fbt)