Interessenkonflikt bei Warnstreiks
Seit Betriebsbeginn bis rund 10.00 Uhr streiken heute rund 800 Lokführer der GDL. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, rechtfertigt den aktuellen Streik im Personen- und Güterverkehr. Die GDL will den Arbeitskampf nicht „bis zum Ende ausschöpfen“, so Weselsky. Der GDL-Chef hofft auf ein verhandlungsfähiges Angebot der Gegenseite.
Personalvorstand der Deutschen Bahn AG Weber sieht die Streikmaßnahme unter einem anderen Gesichtspunkt: „Die Gewerkschaft will Verbesserungen bei unseren Wettbewerbern im Personenverkehr und bestreikt Güterverkehr der DB“. Weber beurteilt das Muskelspiel der Gewerkschaft kritisch. „Hier sind Fingerspitzengefühl eines seriösen Tarifpartners gefragt. Die DB und ihre Kunden sind und bleiben die falschen Adressaten.“
Für alle Beteiligten noch ein hartes Stück Arbeit: Nach Auflösung der G6 – einem Zusammenschluss der sechs größten DB-Wettbewerber im Schienenpersonen-Nahverkehr – muss die GDL nunmehr mit über 25 Gesellschaften parallel zur DB AG verhandeln.