Der Fahrgastverband „PRO BAHN““ fordert die Bundesregierung auf, die viel befahrenen Bahnstrecken durchgängig mit zeitgemäßer Sicherungstechnik auszustatten. Züge können ein rotes Signal nicht überfahren, glauben im 21. Jahrhundert die meisten Bürger. Weit gefehlt: „In Mecklenburg-Vorpommern haben noch so einige Strecken nur vereinzelt eine entsprechende technische Sicherung; das ist ein unglaublicher Zustand“, warnt der Vorsitzende von PRO BAHN Mecklenburg-Vorpommern, Marcel Drews. Selbst die knapp 300 Kilometer lange weitgehend eingleisige Strecke Lübeck-Güstrow-Neubrandenburg-Szczecin bietet nur abschnittsweise die Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB). „Statt solche Strecken zügig mit der aktuellen Sicherungstechnik auszustatten, werden die finanziellen Mittel lieber in unsinnige Gigantomanieprojekte wie Stuttgart 21 verpulvert”, ärgert sich Drews. Von einer Ausstattung der Bahnstrecken mit PZB würden die Fahrgäste sofort profitieren: größere Sicherheit bei kürzerer Reisezeit; denn auf Strecken mit PZB dürfen die Züge schneller als 100 km/h fahren. Mit den heutigen 120 km/h schnellen Zügen wäre man zwischen Lübeck und Szczecin nur noch knapp vier statt rund fünf Stunden unterwegs – und dies zuverlässig im Stundentakt. Von Stralsund nach Neubrandenburg ginge es in weniger als einer Stunde statt eineinhalb Stunden.