Rekordinvestitionen in die Verkehrsinfrastruktur
Mit dem Kabinettsbeschluss vom heutigen Tag stellt die Bundesregierung die Weichen für eine umfassende Modernisierung der deutschen Verkehrsinfrastruktur. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) kündigte Investitionen in Höhe von 166,1 Milliarden Euro für die Jahre 2025 bis 2029 an – ein Plus von über 60 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2020 bis 2024, in dem insgesamt 102 Milliarden Euro zur Verfügung standen.
„Mit dem heutigen Tag geht es richtig los: Wir beenden den Sanierungsstau bei der Verkehrsinfrastruktur“, so Schnieder. „Jetzt gilt: Planen, Bauen, Ausgeben – und das möglichst schnell.“ Der Minister stellt damit klar: Die kommenden Jahre werden geprägt sein von Baustellen – und von Fortschritt.
Klare Priorität für die Schiene
Besonders erfreulich für die Bahnbranche: 107 Milliarden Euro der Gesamtsumme fließen in die Schieneninfrastruktur – ein Anteil von rund 64 Prozent. Im Jahr 2025 sind 21,8 Milliarden Euro für die Schiene vorgesehen, in den Folgejahren bis 2029 noch einmal 84,8 Milliarden Euro. Damit unterstreicht das Bundesverkehrsministerium den politischen Willen, die Schiene zur tragenden Säule der Mobilitätswende zu machen.
Schwerpunkte der Investitionen liegen zunächst auf der Sanierung und dem Erhalt des bestehenden Netzes. Insbesondere die marode Infrastruktur der Altstrecken und Engpässe in hochbelasteten Korridoren sollen grundlegend erneuert werden. Neubauprojekte sind laut Schnieder zwar ebenfalls vorgesehen, stehen aber zunächst nicht im Fokus der ersten Haushaltsjahre.
Auch Straßen und Wasserstraßen profitieren
Die Bundesfernstraßen erhalten im gleichen Zeitraum 52 Milliarden Euro. Im Jahr 2025 sind 10 Milliarden Euro eingeplant, bis 2029 folgen 41,9 Milliarden Euro. Die Mittel dienen vor allem der Instandsetzung und dem Ersatzneubau von Autobahnbrücken – ein Bereich, in dem dringender Handlungsbedarf besteht.
Die Wasserstraßen werden mit 7,6 Milliarden Euro bedacht. Im ersten Jahr sind 1,6 Milliarden Euro veranschlagt, in den vier darauffolgenden Jahren knapp sechs Milliarden. Damit sollen insbesondere Schleusen, Kanäle und Umschlaganlagen modernisiert werden – essenziell für einen zuverlässigen Gütertransport auf dem Wasser.
Signal an die Branche: Jetzt wird gebaut
Schnieder macht keinen Hehl daraus, dass der finanzielle Kraftakt auch erhebliche operative Herausforderungen mit sich bringt. „Wir alle werden uns an noch mehr Baustellen gewöhnen müssen“, kündigte der Minister an. Planungsprozesse sollen beschleunigt, Baukapazitäten ausgebaut und die Umsetzung konsequent überwacht werden.
Für die Bahnbranche ist dies eine doppelte Botschaft: Zum einen eröffnet das Investitionsprogramm enorme Marktchancen für Bauunternehmen, Planungsbüros und Zulieferer. Zum anderen bedeutet es, dass die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit der Infrastruktur in den kommenden Jahren weiter eingeschränkt sein wird – ein Balanceakt zwischen Bau und Betrieb, der sorgfältig gemanagt werden muss.
dt
