„Schienengipfel“ des BMVI: Güterverkehr beim Deutschland-Takt berücksichtigen
Das von Bundesminister Andreas Scheuer geschmiedete Zukunftsbündnis Schiene hat am 7. Mai 2019 auf einer Veranstaltung im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in einem Zwischenbericht erste Ergebnisse vorgelegt. Eines der Kernthemen: der Deutschland-Takt.
Der VDV, Branchenverband des Öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, betont im Rahmen des „Schienengipfels“, dass für die weiteren Planungen des Deutschland-Takts auch die Bedürfnisse des Schienengüterverkehrs berücksichtigt werden müssen.
„Die Einführung eines Deutschland-Takts ist ein entscheidender Schritt für mehr Qualität und Stabilität bei der Eisenbahn. Wir unterstützen die Planungen des Bundesverkehrsministeriums bei diesem wichtigen Projekt daher ausdrücklich. Und mit Blick auf den Personenverkehr sind die bisherigen Arbeitsergebnisse, an denen wir ja selber intensiv mitarbeiten, auf dem richtigen Weg. Allerdings weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass für die weiteren Planungen zur Umsetzung des Deutschland-Takts die Anforderungen des Schienengüterverkehrs noch stärker bedacht werden müssen. Nur mit einem ausgewogenen Vorschlag, der sowohl die Bedürfnisse des Personen- als auch des Güterverkehrs auf der Schiene berücksichtigt, sind die verkehrspolitischen Ziele einer deutlichen Steigerung der Kundenzahlen und einer Verlagerung von Gütermengen erreichbar“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Insgesamt sieht der VDV die Arbeit des Zukunftsbündnisses Schiene auf gutem Weg, um die Ziele zur nachhaltigen Stärkung des Eisenbahnsystems in Deutschland zu erreichen. In allen sechs Arbeitsgruppen ist der Verband, teils federführend, vertreten. „Die Initiative von Herrn Scheuer und Herrn Ferlemann, durch dieses Bündnis gemeinsam mit der Branche die wichtigsten Maßnahmen und Projekte für mehr und bessere Angebote bei der Eisenbahn zu identifizieren und zu priorisieren, ist richtig. Alle Beteiligten sind sich bewusst, dass wir für die Verbesserung des Eisenbahnsystems in Deutschland gemeinsam und sehr zeitnah noch einige Schritte mehr gehen müssen, wenn es am Ende wirklich zum „Wow-Effekt“ auf der Schiene kommen soll. Vieles steht und fällt mit der notwendigen Finanzierung der Maßnahmen durch Bund und Länder. Von daher erwarten wir, dass unser Engagement und unsere konkreten Vorschläge aus dem Zukunftsbündnis Schiene schon im Bundeshaushalt für das kommende Jahr entsprechend finanziell unterlegt sind“, so Wolff.
Dringend nötig ist nach Ansicht des VDV die stärkere finanzielle Förderung von Innovationen der Branche. Unter anderem müsse dafür ein Bundesprogramm Forschung Schiene aufgestellt werden. Die Arbeitsgruppe 5 des Zukunftsbündnisses habe wertvolle Vorschläge erarbeitet, die aufzeigten wie die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung bei der Eisenbahn genutzt werden könnten, um den Betrieb sowohl kostengünstiger und produktiver als auch kundengerechter durchzuführen. „Auch die Förderung der ETCS-Ausstattung nicht nur bei der Infrastruktur, sondern auch bei den Fahrzeugen muss schnellstmöglich umgesetzt werden“, so Wolff abschließend.
Pressemeldung VDV