Umfrage: Bevölkerung will mehr Geld für die Bahn
Die designierte Regierung einigt sich in ihren Sondierungsgesprächen auf ein Sondermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur. Der Branchenverband DIE GÜTERBAHNEN haben bereits zuvor die passende repräsentative Meinungsumfrage in Auftrag gegeben: zwei Drittel der Bevölkerung sehen im Neu- und Ausbau des Schienennetzes die sinnvollste Maßnahme zur Bewältigung wachsender Transportmengen.
DIE GÜTERBAHNEN haben beim Institut Kantar eine repräsentative Meinungsumfrage in Auftrag gegeben, die erste Hinweise zur Ausgestaltung eines Sondervermögens für die Infrastruktur bereithält. Von den 1.012 Personen, die zwischen dem 21. und 25. Februar befragt wurden, halten es 62 Prozent für richtig, dass die Bundesregierung mehr Geld für den Neubau von Eisenbahnstrecken als für den Neubau von Straßen ausgibt. Im Jahr 2023 betrug der Anteil 66 Prozent und zeigt damit eine anhaltende Stabilität. „Wir begrüßen die Einigung auf ein Sondervermögen. Nun kommt es darauf an, wo das Geld hinfließen soll. Die Deutschen sehnen sich nach einer Eisenbahn, die funktioniert und die Straßen entlastet. Zwei Drittel der Befragten fordern, dass sich dieser Wunsch auch in der finanziellen Ausstattung widerspiegelt. Ein sinnvoll verteiltes Sondervermögen bietet die Chance, die Abwärtsspirale beim Schienennetz zu beenden“, kommentiert Neele Wesseln, Geschäftsführerin der GÜTERBAHNEN, die Ergebnisse.
Um steigende Güterverkehrsmengen abzuwickeln, fordern mehr als 66 Prozent der Befragten den Ausbau des Schienennetzes, Elektrifizierungen und Investitionen in den Güterumschlag Straße/Schiene. Als zweitwichtigste Maßnahme (36,8 Prozent) gilt der Aufbau von Ladeinfrastruktur für E-Lkw. Wesseln: „Beides hatte in der Vergangenheit keine Priorität, doch Verlagerung ist offensichtlich Wunsch der Bürger:innen. Der Hauptlauf sollte demnach auf der Schiene und der Vor- und Nachlauf mit batterieelektrischen Straßenfahrzeugen erfolgen.“ Dieselbe Frage wurde bereits im Wahljahr 2021 gestellt. Besonders auffällig ist, dass die Zustimmung zum Neubau von Straßen trotz voranschreitender Infrastrukturkrise nicht maßgeblich gestiegen ist: Lediglich 12,6 Prozent (2021: 10 Prozent) stimmten für diese Maßnahme.
Wandel bei der DB gewünscht
Darüber hinaus ließen DIE GÜTERBAHNEN abfragen, wie die Bevölkerung zu einer Herauslösung der Infrastruktur aus dem DB-Konzern steht – auch diese Frage wurde 2021 mit ähnlichem Ergebnis schon einmal gestellt: Die Hälfte der Bevölkerung hält es für sinnvoll, dass Infrastruktur und Verkehrsunternehmen aufgeteilt werden, statt den dysfunktionalen Status Quo beizubehalten. Wesseln: „Die Menschen erkennen, dass es bei der DB so nicht weitergehen kann. Die nächste Regierung muss sich auf den Weg machen, die deutsche Schieneninfrastruktur wieder in die europäische Spitzengruppe zu bringen. Dieses Ergebnis sollte den Verhandler:innen von Union und SPD Rückenwind für echten Veränderungswillen geben.“
Quelle/Grafik: DIE GÜTERBAHNEN


