Zu kurz gesprungen: Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) und der Interessenverband mofair halten die Idee der Bundesregierung, eine Abwrackprämie für Güterwagen einzuführen, um das Problem Bahnlärm zu lösen, für falsch. In einer gemeinsamen Presseerklärung heißt es, die Abwrackprämie sei “völlig ungeeignet, um eine Er­satzbeschaffung von Güterwagen mit Flüsterbremsen auszulösen oder die Umrüstung vor­han­­dener Wagen zu beschleunigen.”

Die Entscheidung, ob ein Wagen auf leise Bremssohlen umgerüstet oder ein neuer Wagen beschafft wird, sei vielmehr eine unternehmerische Entscheidung, die mit der Frage der Bremssa­nie­rung nichts zu tun habe. „Die Abwrackprämie wäre ein schönes Geschenk für die Deutsche Bahn, weil sie nur Mitnahmeeffekte verursacht“, erklärte NEE-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling und liefert einen Gegenvorschlag.

„Will die Bundesregierung mehr Geld für die Lärmminderung bei Güterwagen einsetzen, was wir sehr begrüßen würden“, so Kerkeling, „dann wäre eine Umstellung auf eine achse­nbezogene Förderung und ein Ausgleich der Mehrkosten beim Betrieb dringender als alles andere.“ Die signifikant höheren Betriebskosten lärmarmer Güterwagen führten heute zu einer finanziellen Bestrafung desjenigen, der frühzeitig auf lärmsanierte Wagen umstellt (s. Privatbahn Magazin Ausgabe 2/2015).

(NEE, mofair)