Wenig Geld, großer Effekt: das „Klima-Plus-Programm für mehr Verkehr auf der Schiene“
Mit überschaubarem finanziellem Mehraufwand lässt sich das deutsche Schienennetz bis 2035 für doppelt so viel Güterverkehr wie heute ertüchtigen. Der Bund müsste dafür in den kommenden 15 Jahren zusammen nur 4,2 Milliarden Euro mehr als vorgesehen investieren. Zu diesem Ergebnis kommt das „Klima-Plus-Programm für mehr Güter auf der Schiene“, das die kcw GmbH im Auftrag des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE) und des Verbandes der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI) erstellt hat und das am 06. Mai in Berlin vorgestellt wurde.
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Die Studie geht vom aktuellen Bundesverkehrswegeplan aus und davon, dass zumindest die von kcw priorisierten 17 Vorhaben auch tatsächlich umgesetzt werden. Darüber hinaus werden in der Studie 48 zusätzliche „Netzprojekte“ sowie vier „Europa-Projekte“ beschrieben, mit denen gezielt Flaschenhälse im Schienennetz beseitigt werden könnten. „Tatsächlich neu gebaut werden müssten gerade einmal 15 Kilometer Strecke“, staunt NEE-Geschäftsführer Peter Westenberger. Ohne neue Mammutprojekte und für im Schnitt 280 Millionen Euro mehr im Jahr könne der Bund eine substanzielle klimafreundliche Trendwende im Güterverkehr bewerkstelligen und sein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen, die Straßen vom Güterverkehr zu entlasten, so Westenberger.
Die beiden Verbände plädieren dafür, dem auf Straße wie Schiene gleichzeitig stark wachsenden Güterverkehr mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Die Politik ist gefordert, jetzt zu handeln. Schon mit dem aktuellen Haushalt muss der Startschuss für den entsprechenden „Hochlauf“ der Mittel fallen“, betont Malte Lawrenz, Vorsitzender des VPI.
Die Schwerpunkte des kcw-Ausbaukonzepts liegen auf der Elektrifizierung bestehender Strecken, zusätzlichen Gleisen neben bestehenden Strecken, kürzeren Signalabständen sowie Überhol- und Kreuzungsbahnhöfen – Maßnahmen, von denen mittelbar auch Personenzüge profitieren würden. An Ausbaustrecken und einigen stärker als bisher genutzten Bestandsstrecken müsse trotz leiser werdender Züge zugleich der Lärmschutz erweitert werden. Wichtigste konzeptionelle Neuerung ist der Focus auf die Ost-West-Verbindungen im südlichen Teil Deutschlands, um Schieneninfrastruktur in diesen Relationen zu stärken und damit vor allem grenzüberschreitende Verkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Pressemeldung NEE/VPI