Der europäische Markt für den Verkauf von Bahntickets wird von den integrierten Ticketvertriebsorganisationen der Staatsbahnen dominiert, die einen Marktanteil in der EU von weit über 90 % haben, heißt es in einer Pressemitteilung von ALLRAIL und mofair. In ihrem jeweiligen Heimatland sind sie der Standardbuchungskanal für Passagiere, die Bahntickets kaufen möchten, weil sie ein historisches Markenbewusstsein (vgl. bahn.de für Deutschland) geerbt haben.
Gleichzeitig sind solche Ticketverkäufer auch im öffentlichen Besitz. Daher muss es doch im öffentlichen Interesse liegen, dass sie alle Zugoptionen verkaufen – und mehr Menschen in Züge bringen – die zu den nachhaltigsten Verkehrsmitteln gehören?
Aber die  Deutsche Bahn (DB) weigere sich vehement, die Tickets des neuen Nachtzugbetreibers European Sleeper zu verkaufen, während die DB Tickets eines anderen Nachtzugbetreibers verkauft, der die gleichen Städtepaare bedient. Dies sei “äußerst diskriminierendes Verhalten”.
Der Generalsekretär von ALLRAIL, Nick Brooks, sagt: „Mehr Nachtzüge werden dem Verkehrssektor helfen, seine CO2-Emissionen zu reduzieren. Zum Wohl der vollen Transparenz für die Bürger müssen alle Zugtickets an allen Zugticketverkäufen verkauft werden.“
Der Geschäftsführer von mofair, Dr. Matthias Stoffregen, fährt fort: „Die marktbeherrschenden DB-Portale bahn.de und die DB Navigator-App müssen für alle Zuganbieter geöffnet werden, die dies wünschen. Andernfalls ist alle Rede von mehr Passagieren, die mit der Eisenbahn reisen, nur leere Worte.“
Quelle: ALLRAIL
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben